Seit Sommer 2021 steigen die Beschaffungspreise für Erdgas und Strom stetig und mit dem Krieg in der Ukraine hat sich die Lage weiter angespannt. Dies hat zu rekordhohen Preisen geführt.
«Die Preissteigerungen fallen sehr heftig aus» ist sich Cornelia Büchi, Leiterin Markt und Energie bewusst. Allerdings geben die Stadtwerke nur die höheren Preise weiter, die sie selbst im Einkauf verzeichnen. Büchi dazu: «Der Preis für den Stromeinkauf auf dem Markt ist in einem Jahr um das Fünfzehnfache gestiegen». Dass sich der Preis für Privatkunden trotz allem nicht so massiv erhöhe wie bei anderen Energieversorgern der Region, liege an der rollierenden Beschaffung durch die Stadtwerke Gossau. «Dass wir den Strom in Tranchen bis zu drei Jahre im Voraus beschaffen, führt zu einer Glättung der Marktrisiken», erklärt Büchi.
Versorgungsunternehmen mit Kraftwerken profitieren
Versorger, die eigene Kraftwerke betreiben oder grosse Beteiligungen an Produktionsanlagen halten sind dem Markt weniger stark ausgesetzt. Ihre Tarife erhöhen sich deshalb nur mässig. «Wir hingegen beziehen praktisch den gesamten Strom vom Markt», so Büchi. Das kleine Kraftwerk Niederglatt, die eigenen und die privaten Photovoltaikanlagen im Gebiet decken nur einen kleinen Teil des täglichen Energiebedarfs im Versorgungsgebiet der Stadtwerke Gossau.


Bild: Stadtwerke Gossau
Einspeisevergütung wird verdoppelt
Einen positiven Effekt haben die explodierenden Strompreise für Besitzerinnen und Besitzer von Photovoltaik-Anlagen. Diese erhalten neu 18,5 Rp./kWh. «Die Einspeisevergütungen orientieren sich an den Beschaffungskosten für Strom», so Büchi. Diese Entschädigung könne auch noch weiter steigen, wenn man die aktuelle Entwicklung betrachte. Eine Investition in Photovoltaik-Anlagen lohnt sich derzeit also umso mehr.